Eine krasse Begünstigung hatte sich die Schwyzer Justiz im Fall von IPCO-Verkäufer GARCIA erlaubt. Dafür, dass er die grössten Kundengelder abzockte (u.a. 21,6 Mio. allein von VICTORINOX), schoben ihm NIGGLI, DUSS und REINA auch die grössten Retros und sonstigen Provisionen zu. Aus den Akten der Schwyzer Staatsanwaltschaft ergibt sich ausserdem, dass REINA als angeblicher Geschäftsführer nicht nur gegenüber NIGGLI und DUSS, sondern auch gegenüber GARCIA nur vorgeschoben war.
Trotzdem kam die Schwyzer Justiz zum Schluss, Cesar GARCIA habe nur als argloser Kundenberater mitgespielt und hätte vom IPCO-Betrugsmodell dahinter keine Ahnung gehabt. Für ihn sei „normal“ gewesen, zwischen 2001 – 2004 rund 5-6 Mio. an „Provisionen“ zu verdienen. Auch sein Konto in Vaduz habe nicht etwa Betrugsabsichten, sondern nur der Steueroptimierung von IPCO gedient, was einem Kavaliersdelikt gleichkomme. Um derlei dreiste Tatsachen-Verkehrungen zwecks Begünstigung aufrecht zu erhalten, wurde sogar ausgeblendet, dass die IPCO-Buchhaltung auch die Geldflüsse über die Schwarzkonten von GARCIA im Inland gar nicht erfasste. Aber wo ein Wille ist, sprach die Schwyzer Justiz, ist auch ein Weg.